2023 April

Der Klimawandel beschäftigt die Imker im Kreis Mettmann

Die Bienenzüchter müssen sich dabei weniger um ihre Schützlinge sorgen, sondern um ihre eigene Arbeitsweise. „Die Bienen können sich anpassen, sie haben mehrere Eis- und Warmzeiten überlebt“, versicherte die Diplom-Biologin Patricia Beinert in einem Fachvortrag beim Kreisimkerverein Mettmann.
Schwierigkeiten werden allerdings auf die Imker zukommen: „Wir müssen flexibler und sensibler werden, um auf die äußeren Bedingungen zu reagieren“, so die Wissenschaftlerin, die als praktizierende Imkerin ihre Erfahrungen weitergibt.

Die Jahreszeiten verschieben sich, den Vorfrühling hatten wir in diesem Jahr bereits Mitte Januar. Der Winter wird kürzer, das Frühjahr kommt früher, der Sommer auch, es blüht überall, aber das Personal fehlt.“

Die Qualität der Blütenversorgung wird sich verändern. In den vergangenen Jahren mussten Imker feststellen, dass Raps oder Linden in Vollblüte standen, aber die Bienen fast verhungerten, weil den Pflanzen das Wasser für Nektarbildung fehlte. Patricia Beinert vermutet, dass Bienenarten hier heimisch werden, die es zuvor nicht gab und damit neue Parasiten und Krankheitserreger auftauchen.

Trotz der Veränderungen bereiten die Imker die kommende Saison mit den üblichen Tätigkeiten vor: Sie richten die Bienenkästen her, sie befestigen Wachsplatten mit einem vorgefertigtem Wabenmuster in Holzrahmen, in denen die Bienen ihren Nachwuchs heranziehen und den Honig einlagern.

Die Regenfälle der vergangenen Monate haben die Wasserspeicher in den Böden so gefüllt, dass in diesem Jahr Raps und andere Pflanzen reichlich Nektar produzieren dürften.

Die Bienen sammeln den süßen Saft und geben ihn im Bienenstock an andere Bienen ab. Dabei wird dem Nektar Wasser entzogen, mit Stoffen aus den Futtersaftdrüsen angereichert und in den Wabenzellen gelagert.

Durch die warme Luft in der Bienenbehausung und dem Fächeln der zahlreichen Arbeiterinnen wird der halbreife Honig weiter getrocknet.

Wenn er reif ist, versiegeln die Bienen die Zellen mit einem luftundurchlässigen Wachsdeckel.

Für ein Glas Honig müssen die Sammelbienen 40.000 mal ausfliegen und besuchen dafür zwei bis sieben Millionen Blüten.

Sie legen eine Strecke zurück, die dem dreifachen Erdumfang entspricht.

Bei guter Witterung kann ein Volk an einem Tag Nektar für mehrere Kilogramm Honig eintragen.

 

(Ulrich Bangert, 14.04.2023)

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